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Die Sternzeit

Am Anfang vieler Sendung wird die Sternzeit genannt und oft erreichen uns Fragen, was genau es denn damit eigentlich auf sich hat und wie diese Zahl berechnet wird. Hin und wieder wurde das mal in den Sendungen kurz angerissen und erklärt, aber der Vollständigkeit halber hier noch einmal der Hintergrund dazu.

Die Sternzeit stammt aus dem Star Trek Universum. Bereits in den alten Episoden mit Captain Kirk nannte dieser in seinen Logbucheinträgen immer die Sternzeit. Das hat sich zu einer festen Konstante im Star Trek Universum entwickelt und so beginnt jede Episode mit einem aus dem Off gesprochenen Logbucheintrag und der Nennung der Sternzeit. War diese in den klassischen Enterprise Episoden aus den 60er Jahren noch größtenteils willkürlich, so wurde bei Star Trek – The Next Generation ab 1987 ein festes und logisches System eingeführt:

Nehmen wir als Beispiel die Sternzeit der ersten Episode der Next Generation “Der Mächtige”: 41153.7. Die ersten beiden Zahlen 41 entsprechen dem Jahr. Dabei steht die 4 für das 24. Jahrhundert, in dem sie Serie spielt und die 1 für die erste Staffel. Da die erste Staffel im Jahr 2364 spielt, beginnt die Sternzeit der zweiten Staffel aus dem Jahr 2365 demnach mit 42. Die Zahl 41 ist also mehr oder weniger willkürlich gewählt. Mit Beginn eines neues Jahres (einer neuen Staffel) springt die Zahl um einen Zähler weiter.Und das übrigens in Echtzeit! Nach sieben Staffeln und demnach auch sieben Jahren “The Next Generation” lautete die Sternzeit in der letzten Folge, die im Jahre 2370 spielt, 47988.1. Die Macher der Star Trek Serien haben das immer konsequent weitergeführt und die Zeit im Star Trek Universum genau so schnell weiterlaufen lassen, wie im wahren Leben. Der letzte Star Trek Kinofilm mit der Crew um Picard aus dem Jahre 2002 spielt demnach nicht nur 15 Jahre nach der ersten Episode von “Next Generation”, sondern auch im Star Trek Universum 15 Jahre nach der ersten Mission der Picard Crew, nämlich im Jahre 2379 zur Sternzeit 56844.9.

Dieses Zählen der Jahre wurde kontinuierlich fortgesetzt. In allen Kinofilmen und auch in den nach TNG folgenden Star Trek Serien Deep Space Nine und Voyager.

Das Mysterium der drei Zahlen und der Nachkommastelle nach dem Jahreszähler ist relativ simpel: Hier wurde das Jahr mit seinen 365 Tagen einfach in 1000 Einheiten aufgeteilt. Die Sternzeit 41500 entspricht also genau der Mitte des Jahres 2364, nämlich dem 2. Juli.

Da ich nun ein ziemlicher Star Trek Fan bin und mich die Sternzeit auch schon immer irgendwie fasziniert hat, habe ich beschlossen, sie am Anfang der Folgen von NACHRICHT EINS zu nennen. Und zwar eben nicht nur einfach irgend eine Zahl, sondern eine korrekt ausgerechnete.

Würde es also heute noch eine Star Trek Serie geben, Next Generation, Deep Space Nine oder Voyager oder irgend eine andere, die im korrekten Kanon weitergelaufen wäre, würde sie heute (2024) im Jahre 2401 spielen und die ersten Zahlen der Sternzeit wären 78. So, wie es bei der angezeigten aktuellen Sternzeit oben rechts auf der Seite der Fall ist.

Die letzte und aktuellste Star Trek Serie „Picard“, die sich zeitlich nach TNG, DS9 und VOYAGER einordnet, hält sich übrigens nicht ganz an die Regeln. Die erste Staffel spielt im Jahre 2399, wurde aber im Jahre 2020 zum ersten Mal ausgestrahlt, was eigentlich dem Jahr 2397 entspräche. Sie spielt also ein wenig in der Zukunft. In der Zukunft der Zukunft quasi. Dafür weist die Sternzeit aber eine absolut korrekte Kontinuität auf. Die in Episode 4 der dritten Staffel genannte Sternzeit 78183.1 entspricht im Star Trek Universum dem Jahr 2401, in dem die Episode spielt und in der realen Welt ziemlich genau dem Datum, an dem die Episode zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. Für diese Detailverliebtheit muss man Star Trek einfach lieben!

Fun Fact: In einer 2009 ausgestrahlten Episode der Serie Big Bang Theory nennt Sheldon beim Aufzeichnen seines Audiotagesbuchs die Sternzeit 63345.3. Dies entspricht im Star Trek Universum dem Jahr 2386 und in unserer Zeit tatsächlich dem Jahr 2009. Auch hier wurde korrekt umgerechnet. Da lacht das Nerd-Herz!